Ein Gastbeitrag von Otto Nitze

Also liebe in Mitleidenschaft gezogene. Es ist ja nicht nur die Gesundheitsreform, die uns krank macht.
Auch nicht nur die Steuern, die uns das Geld aus der Tasche ziehen. Nein, da gibt es noch was.
Was ich meine? Na, die Parkgebühren. Für 'ne halbe Stunde einen EURO.
Was sagt man da! Ich sage es mal so!
Sie stehen hinter Ecken und lauern auf Beute, die modernen Straßenjäger von heute. Nähert sich ein Opfer (Wild) entnervt und geschunden, nach verzweifelter Suche einen Parkplatz gefunden, zahlt es ergeben trotz leichter Wut, dem Parkautomaten, den fälligen Tribut. Vor Jahren noch, als ich hier gegrast, die Parkuhr je Stunde 20 Pfennig fraß. Später dann fünfzig bis rauf zu 'ner Mark, und heute zwei EURO, eine Teuerungsrate von Format. So zahlt man für die Zeit, die man hier verweilt, doch alles im Leben, auch die Zeit enteilt. Die Stunde des Jägers, auf leisen Sohlen, pirscht er heran, schaut um sich verstohlen. Oh, armes Wild, du hast es gewagt und fünf Minuten zu lange geparkt und so zu schädigen unsere Stadt, die ohnehin kein Geld mehr hat. Du hast sie in übelster Weise betrogen, nun wird dir das Fell über die Ohren gezogen. Stehst du auch da mit schuldigem Gesicht, hast Böses getan, Wild schämst du dich nicht! Dem Jäger jedoch voll Stolz schwillt die Brust, das war erneut ein goldener Schuss. So ist sie nun mal die Jägerei, mit 15 EURO bist du dabei. Nur fragt sich das Erlegte, was in aller Welt machen die mit meinem Geld? Sie raffen und raffen mehr und mehr, doch ich höre sie nur Stöhnen, die Kassen sind leer. Ich sage euch warum: „Da steht eine Brücke einsam im Feld, falsch geplant, futsch ist das Geld. Schuldlos sind alle. Keiner kann was dafür. Den Verlust holen sie rein; - Womit? - na, durch die Parkgebühr. So keimt in mir der Gedanke und ich bleibe dabei, Treibjagd ohne Ende, ist wie WILDDIEBEREI!