
Es ist Mitte Juli: 28° sollen es heute werden. Ach, denke ich, da gehe ich doch mal ins KAIFU, das gute alte Freibad in Eimsbüttel. Um 12:00 Uhr bin ich mit dem Fahrrad da. Es sind schon 25° und plötzlich scheint mir alles viel zu anstrengend: reingehen, umziehen, Platz suchen, gucken wo die Sachen bleiben, wenn ich ins Wasser gehe. Ne, denke ich, ich habe ein Fahrrad, ich fahre jetzt um die Alster!
Also brause ich, von einem Windchen umkühlt, durch die Hohe Luft über die Ise-Straße bis zum Leinpfad und bin an der Alster. Um die Außen-Alster herum führt ein Radweg, Fahrräder haben Vorfahrt, Autos fahren nur langsam und besonders rücksichtsvoll.

Mittlerweile sind es 26°. An einer Trinkwassersäule der Hamburger Wasserwerke in Höhe der Straße Schöne Aussicht mache ich meine erste Pause. Auf der Alster kreuzen Boote mit weißen Seegeln, und mal gleitet ein Paddel- oder ein Tretboot vorbei.Der Blick über die Alster Richtung Stadt bringt mich immer wieder zum Seufzen: – wie schön – !. Und unter den großen Bäumen merke ich gar nicht, das es nun fast 27° sind.

Kühlend wäre es auch auf dem Wasser. Paddel-, Ruder und Tretboote kosten pro Stunde 18 und für ein Segelboot legt man 35 € hin. Ein Stand Up Paddle Board ist für 14 € die Stunde zu haben. Und im Wasser? Also Schwimmen in der Alster, ist das erlaubt? Ich frage später bei der Wasserschutzpolizei nach. Ja, das Schwimmen in der Alster sei erlaubt, aber auf Schiffe und andere Wassersportler sollte man Acht geben. Die Umweltbehörde rät allerdings ab, die Alster ist verschmutzt und mit abgesunkenen Glasscherben auch gefährlich.

Das Thermometer ist auf 27° geklettert. Weil ich viel getrunken habe müsste ich trotz Schwitzen allmählich mal auf´s Klo. Bis Bodos Boots Steg am Schiffsanleger Rabenstraße halte ich aber noch durch . Dort ist seit 1871 ein Bootsverleih. Ich trinke ein alkoholfreies Bier und erzähle dem jungen Kellner, dass ich vor über 50 Jahren zuletzt dort war.

Mittlerweile ist es vier Uhr nachmittags. Ich fahre auf dem Leinpfad durch Winterhude nach Eppendorf und komme in den Haynspark. Es ist 28° im Schatten. Um 17 Uhr haben wir 29° . Ich schwitze, da werde ich von fröhlichem Kindergeschrei abgelenkt. Und, siehe da: Kinder planschen in einem künstlichen Becken, beaufsichtigt von ihren Eltern. Ein kleines Paradies, große Bäume spenden luftigen Schatten.

Ehrlich gesagt , ich wäre da auch gerne rein gegangen, aber für Frauen über 70 ist dieses Planschbecken nicht gedacht. Also fahre ich nach Hause und trinke unterwegs noch einen Tee. Ein leichter Luftzug kühlt meine Haut und der weiße Fahrradhelm schützt mich vor heißen Sonnenstrahlen.

Text und Fotos: Elisabeth Hartmann