Dieses & jenes

Ich freue mich, dass ich eine Alte bin

Gastautorin Ellen Lotichius

Bei einem Kaffeekränzchen mit Seniorinnen und Senioren wurde ich gefragt, ob ich nicht mal einen kurzen Artikel über das Positive im Alter schreiben könne. Das hat mich doch ins Grübeln gebracht. Ich hatte gerade in der letzten Zeit jeden Tag als Herausforderung empfunden, weil mein Rücken mir ständig Schmerzen bereitete. Aber dann wurde mir doch bewusst, wie gut es mir mit meinen 93 Jahren im Grunde geht.

Ellen Lotichius lebt in der Seniorenwohnanlage der Poensgen-Stiftung. Foto: Archiv

An den meisten Tagen kann ich froh und heiter aus dem Bett steigen. Ich schaue aus dem Fenster und freue mich an der Natur, am Gezwitscher der Vögel, am Sonnenschein, am Frühlingserwachen. Und das alles ohne irgendwelche Hetze. Ich habe viel Zeit, alles zu genießen.

Und wenn ich hinausgehe, stelle ich fest, dass mir alle Menschen unendlich freundlich und hilfsbereit entgegenkommen. Gottlob können wir jetzt wieder – ohne Maske – das freundliche Lächeln unserer Mitmenschen erkennen.

Dankbar erlebe ich auch die liebevolle Fürsorge meiner Kinder und Enkel. Aber man muss auch ein Gespür haben für die Freundlichkeiten, die uns „Alten“ entgegengebracht werden. Ja, es kommt mir dann oft in den Sinn: Ich freue mich, dass ich eine Alte bin!

Aber eines muss ich doch anmerken: Die Politik grenzt uns Alte immer mehr aus – schon durch die zunehmende Digitalisierung. Nichts für ungut!

Ihre fröhliche alte Ellen Lotichius

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