Wissenswertes

Neues von der ESO

Beitrag: Thorsten Werner

Wasser im Sonnensystem

Woher kommt das Wasser auf der Erde? Diese Frage beschäftigt die Wissenschaftler schon lange. Eine neue Studie hat nun einen wichtigen Hinweis gefunden:

Das Wasser in unserem Sonnensystem stammt aus den Wolken, aus denen sich unsere Sonne gebildet hat.

Die Forscher haben mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), einem riesigen Radioteleskop in Chile, den Stern V883 Orionis beobachtet. Dieser Stern ist etwa 1300 Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich in einer ähnlichen Phase wie unsere Sonne vor etwa 4,6 Milliarden Jahren: Er bildet gerade Planeten aus einer Scheibe aus Gas und Staub um sich herum.

Das Besondere an diesem Stern ist, dass er vor kurzem einen Ausbruch von Energie hatte, der die innere Scheibe so stark erhitzt hat, dass das dort vorhandene Eis geschmolzen ist. Dadurch konnten die Astronomen zum ersten Mal gasförmiges Wasser in der Scheibe nachweisen. Dieses Wasser trägt eine chemische Signatur, die zeigt, dass es aus dem interstellaren Medium stammt – also aus den Wolken zwischen den Sternen.

Das bedeutet, dass das Wasser schon vorhanden war, bevor sich der Stern gebildet hat. Und das gilt auch für unsere Sonne: Das Wasser auf der Erde und anderen Planeten stammt aus dem gleichen Material wie unsere Sonne. Es ist also noch älter als unser Sonnensystem!

Diese Entdeckung hilft uns nicht nur zu verstehen, wie das Leben auf der Erde entstanden sein könnte – sie zeigt uns auch, dass es vielleicht noch viele andere Welten mit Wasser gibt.

Die folgende künstlerische Darstellung zeigt die planetenbildende Scheibe um den Stern V883 Orionis. Im äußersten Teil der Scheibe ist das Wasser in Form von Eis gefroren und kann daher nicht leicht nachgewiesen werden. Ein Energieausbruch des Sterns heizt die innere Scheibe auf eine Temperatur auf, bei der das Wasser gasförmig ist, so dass die Astronomen und Astronominnen es nachweisen können.

Das eingefügte Bild zeigt die beiden Arten von Wassermolekülen, die in dieser Scheibe untersucht wurden: normales Wasser mit einem Sauerstoff- und zwei Wasserstoffatomen und eine schwerere Version, bei der ein Wasserstoffatom durch Deuterium, ein schweres Isotop des Wasserstoffs, ersetzt ist.

Herkunftsnachweis: ESO/L. Calçada

Quellen: https://www.eso.org/public/germany/news/eso2302/?lang

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