Der 1. Weihnachtstag wird in der Auferstehungs-Kirchengemeinde am Kurt-Adams-Platz in Lohbrügge (KAP) mal wieder auf ganz besondere Art begangen: „Ein Gottesdienst draußen vor der Kirche am Lagerfeuer – mit wärmenden Getränken und ganz viel Gefühl“, schreibt der junge Pastor Jonas Goebel (Foto). „Die Lieder werden auf der Gitarre begleitet und sind einfach mitzusingen.“ Empfohlen wird warme Kleidung, aber in diesen Tagen wohl eher Regenmantel oder Schirm.

Ist das denn möglich? Es wird am Feuer sogar das Abendmahl gefeiert, und zwar mit Stockbrot. Stockbrot? Genau, selbst geröstetet, und dazu gibt es natürlich Glühwein. Eine kleine Predigt wird auch gehalten – über den Heiligen Geist und die Liebe. Dazu wird Musik gemacht, und die Gäste können miteinander lachen und sprechen. „Wenn du diese eigene Stimmung magst, die entsteht, wenn man mit anderen Leuten um ein Feuer herumsitzt, dann ist das bestimmt ein Gottesdienst, der dir gefällt“, versichert Jonas Goebel.
Für mich trifft das zu, ich werde am 1. Weihnachtstag dabei sein und bin gespannt, wie viele Menschen ich dann antreffe. Beim ersten Gottesdienst am Lagerfeuer hatten der Pastor und seine Frau Trixie mit 30 Interessierten gerechnet, und es kamen 80, so dass das Stockbrot tatsächlich knapp wurde. Mal sehen, wie es diesmal aussehen wird – am 25. Dezember ab 17 Uhr. Ich bin gespannt.

Das war ich auch, als ich am 18. Dezember zum ersten Mal einen Gottesdienst in der sogenannten Wohnzimmerkirche besucht habe, ebenfalls in der Auferstehungskirche am Kurt-Adams-Platz, ebenfalls initiiert von Jonas Goebel. „Hast Du schon einmal Gottesdienst mit Sofas in einer Kirche gefeiert?“, fragt er in seiner Einladung und antwortet gleich selbst: „Wir nicht – aber das soll sich jetzt ändern! Denn bei der Wohnzimmerkirche geht es vor allem um eine gemütliche Atmosphäre. Mit Sofas, Decken, entspanntem Licht, leckerem Tee, Kaffee oder Fritz-Kola. Und ganz ernst gemeint: Du darfst auch sehr gerne in gemütlicher Kleidung kommen, z.B. in Jogginghose.“
Die trug der Pastor dann auch selbst, und gleich am Eingang wurden die Besucherinnen und Besucher an diesem bitterkalten Sonntagmorgen mit heißem Tee und einem aufmunternden Lächeln empfangen: „Wärmen Sie sich erstmal auf.“ Dann saß man bequem nebeneinander, eine Decke über den Knien, knabberte kleine Süßigkeiten, hörte den Liedern und der kurzen Predigt zu und unterhielt sich anschließend miteinander – über die Predigt ebenso wie über Alltägliches. Ein schöner Gottesdienst, bei dem nicht nur der Tee wärmte, sondern auch das ungezwungene Miteinander. Der nächste Wohnzimmer-Gottesdienst beginnt übrigens am 29. Januar um 17 Uhr. Ich bin dabei!
Boike Jacobs, Fotos: Archiv Auferstehungskirche