Ein Gedicht von Otto Nitze

Vom Himmel hoch da komm ich her, doch meine Säcke bleiben leer. Was einst ich bracht an guten Gaben, keiner will sie heut’ noch haben
So plag ich nun, es ist zum Weinen, mit Gutschein mich und Euroscheinen. Auf diese Art beglückt im Haus, bricht Jubel gleich und Freude aus. Nur jene Sachen, die sie kaufen, für mich ist es zum Haare raufen. Das, was ihnen heut’ gefällt, wird bei uns nicht hergestellt. Computerspiele grausam und brutal begehren sie in großer Zahl. Figuren aus der Unterwelt Ja, das ist es, was heut’ gefällt. Oh Mensch, was hast du nur gemacht aus Gottes heil'ger, frommer Nacht in der sein Sohn hernieder kam, und alle Sünden von uns nahm. Habt ihr vergessen am Himmelszelt, jenen Stern, der strahlend hell leuchtete in dieser Nacht, in der ein Stall zum Schloss erwacht. So denket hier auf Erden, die ihr mit Gaben wohl bedacht, Die reichste aller Gaben, uns schenkte Gott in jener Nacht.
Bild: Thorsten Werner